Geschichtliches Entwicklung Schröpfmethoden Wirkungsweise
Medizinisch Kosmetisch Vorsichtsmaßnahmen  
       
       

 

 

GESCHICHTLICHES

 Seit 5000 Jahren ist die Schröpfkunst in den unterschiedlichsten Kulturen ein wichtiges natürliches Heilverfahren.

 Schröpfen war bei den alten Kulturen fester Bestandteil jeder Behandlung: Indien, Ägypten, China, das antike Griechenland. Dort wurde sogar ein Gott des Schröpfens verehrt, er hieß Telesphorus. Ebenso nutzte Griechenlands berühmter Arzt und Vater der Medizin, Hippokrates, gerne die Schröpfkunst. Sogar in den berühmten arabischen Ärzteschulen wurde das Schröpfen gelehrt.

 Innerhalb der Chinesischen Medizin (TCM) ebenso wie im Indischen Ayurveda hat das Schröpfen als Therapieform seinen hohen Stellenwert unverändert über die Jahrtausende behalten. Im europäischen Raum jedoch musste allmählich das Schröpfen vorerst den chemischen Mitteln der modernen Medizin weichen.

 Heutzutage vertraut man wieder verstärkt den alten Heilmethoden. Entsprechend der gewachsenen Nachfrage boomt der Markt für alternative Heilmethoden. Doch nicht jedes Verfahren kann wie das Schröpfen auf eine jahrhundertelange Erprobung zurückblicken.

 

ENTWICKLUNG

 

Schröpfen ist eine Hautreizmethode

Heilmethoden, die über eine Hautreizung den Körper zur Abwehr von Krankheiten anregen, sind seit jeher weit verbreitet.

Bei den Naturvölkern galt zuerst der Brauch, die Haut nach dem Einritzen mit dem Mund anzusaugen. Später verwendete man zum Ansaugen Tierhörner mit offenen Spitzen oder hohle Kalebassen.

Doch schon früh entwickelten sich in den alten Kulturen die noch heute gebräuchliche Form der Schröpfköpfe. Der älteste Fund für die ärztliche Verwendung des Schröpfens stammt aus der Zeit von 3300 vor Christus: ein Ärztesiegel aus Mesopotamien, welches 3 Schröpfköpfe darstellt. Ein Paar bronzene Schröpfköpfe brachte der jüngste Ausgrabungsfund im Jahre 1964 bei Heidelberg zutage. Sie waren einem römischen Feldarzt von seinen dankbaren Patienten als letzte Ehre beigegeben worden.

Ob Altertum, Mittelalter oder Neuzeit, das Schröpfen war immer Bestandteil innerhalb der Heilkunst. Je nach Epoche änderte sich nur das Material aus dem die Schröpfköpfe hergestellt wurden: Bambus, Ton, Metall und später Glas.

 

SCHRÖPFMETHODEN

EINST UND HEUTE

Die Behandlung mit Unterdruck war und ist in der Heilkunde eine wertvolle Methode, um Schadstoffe aus dem Körper auszuleiten und die körpereigene Abwehr zu regulieren.

Schröpfköpfe oder Sauggläser sind eine nach einer Seite offene Form, die auf bestimmte Hautareale gesetzt werden. Zuvor wird im Gefäß ein Vakuum erzeugt, damit die Haut sanft angesaugt werden kann. Durch das Abkühlen und Verdichten der Luft unter dem Schröpfgefäß entsteht die saugende Wirkung.

Der Unterdruck kann entweder mit der klassischen Wasser- und Feuermethode erzeugt werden oder wie auch heutzutage üblich, über Handpumpen und elektrisch betriebenen Pumpen.

Wasser-Methode

In der traditionellen chinesischen Medizin werden auch heute noch teilweise Schröpfköpfe aus Bambus verwendet. Diese müssen in einem Heilkräutersud gekocht und dann heiß auf die Hautstelle aufgesetzt werden.

Feuer-Methode

Dazu wird ein Metallstab mit einem Zellstoff in Alkohol getaucht und entzündet. Der brennende Stoff wird kurz tief in den Schröpfkopf eingeführt und danach sofort auf die Haut aufgesetzt. Mit Feuer das Vakuum zu erzeugen, ist die eigentlich klassische Form des Schröpfens.

Abgesehen von den unterschiedlichen Verfahren, Unterdruck zu erreichen, gibt es grundsätzlich drei verschiedene Arten des Schröpfens:

°  das blutige Schröpfen

°  das trockene (unblutige) Schröpfen

°  die Schröpfmassage

Blutiges Schröpfen

Bei dieser Methode wird die Haut vor dem Aufsetzen der Glocken 5 bis 8 Millimeter tief geritzt, bis etwas Blut austritt. Durch das Vakuum der Saugglocken wird weiterhin Blut ausgeleitet. Das Schröpfen ist beendet, sobald die Blutung aufhört. Das blutige Schröpfen darf in Österreich nur von einem Arzt durchgeführt werden.

Trockenes Schröpfen

Die Saugglocken werden auf die Schröpfzonen gesetzt und durch das Vakuum wird die Haut sanft eingesaugt. Die darunter liegenden Blutgefäße weiten sich und das Blut kann verstärkt fließen.

Die Schröpfmassage

Das ist eine Sonderform der Schröpftherapie und wird entweder im Anschluss an das Schröpfen zusätzlich angewendet oder als alleinige Methode, vor allem im kosmetischen Bereich. Hierbei wird zuerst die Haut mit speziellen Ölen gleitfähig gemacht, danach werden größere Hautregionen durch langsames hin- und herbewegen des ansaugenden Schröpfkopfes massiert.

Altbewährtes Schröpfen neu definiert

Die Technik hat auch vorm Schröpfen nicht Halt gemacht. Geräte nach neuestem Standard wurden entwickelt. Das Vakuum wird ausschließlich über elektrisch angeschlossene Pumpen erzeugt. Trockenes Schröpfen ebenso wie Schröpfmassage sind möglich.

Als weitere Verbindung von Schröpfen und Massage wurde die Pneumatische Pulsationstherapie nach DENY® entwickelt. Hierbei bringen die Schröpfgläser das Gewebe mit 200 Pulsationen pro Minute schonend und tiefenwirksam in Schwingung. Diese Methode eignet sich für medizinische ebenso wie kosmetische Belange. Die sehr sanfte und schonende Methode zeigt gerade deswegen eine starke Wirkung. Deshalb ist sie vor allem für empfindsames Gewebe zu empfehlen, weshalb in der Schmerztherapie erfolgreich eingesetzt werden kann.

 

WIRKUNGEN

 Schröpfen ist eine ganzheitlich wirkende Methode

 Schröpfen bewirkt in den behandelnden Regionen eine Durchblutungssteigerung, damit verbunden eine Stoffwechselanregung. Freigesetzte Gewebehormone sorgen für die Ausleitung von Schadstoffen und stimulieren die körpereigene Abwehr.

 Unsere Haut steht über das Nervensystem mit den inneren Organen in Verbindung. Durch das Schröpfen dieser Hautzonen können die Organfunktionen positiv beeinflusst werden. Das Wissen und die Anerkennung von Reflexzonen hat das Schröpfen auf ein wissenschaftliches Fundament gestellt.

 Folgende Wirkungen werden mit dem Schröpfen erreicht:

°  Verbesserte Durchblutung

°  Stoffwechselanregung und Entschlackung

°  Stärkung der Abwehrkraft

°  Beschleunigte Heilungsprozesse

°  Organbeeinflussung über Reflexbahnen

°  Schmerzlinderung

°  Lockern von Verspannungen

°  Ausgleich des Säure-Basen-Gleichgewichts

°  Vegetative Harmonisierung (Freisetzung von Endorphinen)

°  Gewebestraffung

°  Runderneuerung fürs Gewebe

 

 

 

 

KOSMETISCHER ANWENDUNGSBEREICH

 Die Schröpfmassagegeräte bringen verblüffende Erfolge im kosmetischen Bereich. Die Stoffwechselaktivierung der Gewebezellen bewirken eine Runderneuerung des Gewebes. Das kosmetische Schröpfen hat sich bestens bewährt zur Fettzellenverbrennung, Gewebestärkung und Faltenglättung.

 Saugwellenmassage im Gesichtsbereich

 Viele Menschen neigen von ihrer Veranlagung her zur Bindegewebsschwäche. Dann hat das Gewebe wenig Festigkeit und Elastizität. Aber auch ohne Vererbungsfaktor verliert die Haut im Laufe des Lebens seine natürliche Vitalität und Spannkraft. Dann kommt es im Gesichtsbereich zu verstärkter Faltenbildung, zu Tränensäcken, zum Doppelkinn, zu roten Äderchen und/oder blassem, fahlem Hautbild.

 Mit den Glocken wird die Zirkulation von Blut- und Lymphfluss wieder angeregt, der Gewebsstoffwechsel stark aktiviert. Dann kann die Haut die vorhandenen Vitamine und Mineralien wieder verstärkt und besser aufnehmen und verwerten. Die Haut regeneriert und zeigt sich strahlend und verjüngt.

 Saugwellenmassage in der Cellulitebehandlung

 Cellulite entsteht durch vergrößerte Fettzellen. Erst seit Neuestem weiß man, dass auch Wasseranteile und die Gewebeverschlackung eine Rolle spielen und an der Entwicklung der Cellulite mitbeteiligt sind. Dadurch kommt es im Laufe der Jahre zu Veränderungen der Unterhautgewebestruktur.

 Durch den Druck der vergrößerten Fettzellen wird der Blut- und Lymphfluss erschwert. Dadurch ist in den betroffenen Regionen der Stoffwechsel gestört. Nährstoffe und Sauerstoffversorgung werden geringer, der Abtransport von Stoffwechselschlacken behindert. Das führt zur Veränderung der Beschaffenheit des Bindegewebes, in das die Fettzellen eingebettet sind. Die Folge sind tastbare verhärtete Knötchen. Die immer größer werdenden Fettzellen drücken auf die Oberhaut und werden als Orangenhaut sichtbar. Je schwächer das Bindegewebe ist, umso früher tritt dieses Phänomen auf.

 Die Fetteinlagerungen und Gewebeveränderungen können nur verhindert werden, wenn der Stoffwechsel funktioniert. Nur dann laufen Ernährungs- und Entgiftungsfunktionen störungsfrei ab.

 Ziel der Saugwellenmassage ist, die Fetteinlagerungen, Wasseransammlungen und Schlackenstoffe im Gewebe zu lösen. Mit Hilfe von Unterdruck wird der Gewebestoffwechsel wirksam angeregt, Fettzellen entleert und die Haut gestrafft und geglättet.

 Erfolge der kosmetischen Schröpfmassage

°  Stärkung und Straffung der Gewebestrukturen (z.B. bei Bindegewebsschwäche, nach Gewichtsverlust, nach Schwangerschaften)

°  Cellulite

°  Faltenglättung

°  Tränensäcke

°  Gewebestraffung bei Doppelkinn

°  Fettpölsterchenreduktion

°  Schwangerschaftsstreifen

°  Narbenbehandlung

°  zur Unterstützung bei Diäten

 

 MEDIZINISCHER ANWENDUNGSBEREICH

 Das Schröpfen bietet sowohl bei kleinen als auch bei größeren Beschwerden erfolgreiche Hilfe. Meist wird das Schröpfen alleine ausreichen, um bei den unterschiedlichsten Beschwerden Linderung oder Heilung zu bringen. Fallweise kann oder muss eine Begleittherapie herangezogen werden. Das Schröpfen lässt sich ideal mit anderen Heilmethoden kombinieren.

 Besonders hilfreich ist die Schröpfbehandlung bei:

°  Schmerzen des Bewegungsapparates

   Rückenschmerzen, Ischias, Gelenksprobleme

°  Arthrosen

°  Muskelschmerzen

°  Fibromyalgie

°  Sehnen- und Bandapparat

°  Rheumatische Beschwerden

°  Kopfschmerzen, Migräne

°  Durchblutungsstörungen

°  Bonchialerkrankungen

 

°  Verdauungsprobleme

°  Tinnitus

°  chronische Schmerzen

°  Narbenstörfelder

°  Menstruationsbeschwerden

°  Wechselbeschwerden

°  vegetative Störungen (Dystonie)

°  Schlafstörungen

°  psychischer Stress

°  Burn-out-Syndrom

 

VORSICHTSMASSNAHMEN

 Bei korrekter Anwendung sind keine Nebenwirkungen zu befürchten. Allerdings müssen auch beim Schröpfen einige Punkte beachtet werden.

 Die Schröpfmethode darf nicht praktiziert werden bei Patienten mit:

°  Thrombose

°  Hautkrebs

°  Fieber

°  Blutungsneigung

°  Medikamenten zur Blutverdünnung

°  offenen Wunden oder Verbrennungen